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Karate in Vorarlberg

Bis 1965 war Karate in Österreich weitgehend unbekannt. Erste Ansätze in Wien, Karate als Kampfsport im Bundesheer einzuführen, blieben ebenso lokal begrenzt, wie ein Versuch von Studenten an der Hochschule der steirischen Landeshauptstadt Graz. Erst mit der Verpflichtung von Karatelehrern aus Deutschland wurde im Mai 1965 der Grundstein für Karate in Österreich gelegt.

Weitere neun Jahre später wurde in Vorarlberg, und zwar in Rankweil durch Otto Holl, der erste Karate-Club gegründet. Ein Jahr danach entstand durch Helmut Jarosch der zu dieser Zeit noch erfolgreich in der Schweizer Nationalmannschaft kämpfte, der Karate-Club Hohenems. Das war dann auch der Durchbruch für Karate in Vorarlberg, es wurden in den folgenden Jahren Vereine in Höchst, Lauterach, Lustenau, Dornbirn, Götzis, Feldkirch, Bludesch, Bludenz gegründet, in Bregenz sogar zwei Clubs. Nur ein Jahr später entstand der Landesfachverband Vorarlberg.

Als dominierendes Bundesland der österreichischen Karateszene konnten in der Zwischenzeit Vorarlberger Karatesportler bei den jährlichen Staatsmeisterschaften über 200 Medaillen erringen, fünfmal die Bundesländermeisterschaften gewinnen, bei der Bundesliga sowohl Gold wie auch Silber ins Ländle bringen und Spitzenränge auf internationalen Turnieren, Europa- und Weltmeisterschaften erkämpfen. Die Leistung der Vorarlberger Karatekas wird auch dadurch hervorgehoben, dass unser Land seit 1978 ununterbrochen Sportler im österreichischen Nationalteam stellt.


Die erfolgreichsten Sportler der letzten Jahre
Den Höhepunkt setzte Daniel Devigili vom Karate-Club Götzis, als er 1994 in Malaysia Kumite-Weltmeister wurde – es war gleichzeitig auch der erste Weltmeistertitel für Österreich. Zu diesem sensationellen Erfolg passte, dass im selben Jahr der Karate-Club Götzis sein 10-jähriges und der Österreichische Karatebund sein 30-jähriges Jubiläum feierte. Dragan Leiler als Vize-Europameister sowie Daniel Devigili mit einem und Andreas Kleinekathöfer mit zwei 3. Plätzen bei Europameisterschaften trugen zur Vormachtstellung des Karate-Clubs Götzis im Land bei.

Konstantin Jordanidis ist Vorarlbergs erfolgreichster Kata-Sportler! Mit dem 2. Rang im Kata-Team beim Shotokan-Weltcup 1997 und dem 8. Rang im Kata-Team bei der WKF-Weltmeisterschaft 1998 in Rio de Janeiro. Im Herbst 1999 erreichte Konstantin Jordanidis mit dem Kata-Nationalteam bei der Shotokan-WM in Moskau erstmalig den Weltmeistertitel in der Stilrichtung Shotokan. Bei der WKF-Weltmeisterschaft (aller Stilrichtungen) in München 2000 errang das österreichische Nationalteam den 12. Gesamtrang und verfehlte das Finale der letzten acht nur ganz knapp. Mit Ende des Jahres 2001 beendete Konstantin Jordanidis seine aktive Laufbahn.

Einen weiteren Höhepunkt im Vorarlberger Karategeschehen stellt der errungene Vize-Weltmeistertitel durch Daniel Devigili im November 2002 in Madrid dar. Als Nachwuchshoffnung im internationalen Turniergeschehen gelten Bettina Plank, Manuel Leiler, Christian Loacker, Jean-Marc Mayer und Emanuel Riedmann.